Wanderlust

Schönen Montagnachmittag,

 

Bevor ich am Mittwoch dann in den TGV nach Deutschland steige, wollte ich euch noch kurz von meiner vergangenen Woche berichten.

Der Arbeitsalltag ging also wieder los und die Kinder mussten zur Schule. Normalerweise ist die 1. Woche nach den Ferien immer besonders anstrengend, aber dieses Mal ging es erstaunlich gut.

Zum einen liegt das daran, dass der Freitag frei war (die Franzosen feiern den Sieg im 1.WK), aber zum anderen vielleicht auch, weil mir langsam einige Dinge egal sind/werden was die Kinder betrifft, da ich ja nur noch 8 Wochen hier bin.

Letzte Woche ist mein Gastvater jeden Abend um ca. 20 Uhr heimgekommen, was sonst wirklich nie vorkommt.

Die Kinder haben sich natürlich ziemlich gefreut, da er dann z.B. mit dem Großen noch Tennisspielen war, aber auch einfach, weil endlich mal alle zusammen gegessen haben.

Ich habe mich natürlich auch sehr darüber gefreut, da ich so nicht babysitten musste, auch wenn meine Gastmama weg war.

Dadurch konnte ich am Montag auch abends zu Anton, der in seinen Geburtstag reinfeiern wollte.

Da ich eigentlich dachte, dass ich babysitten muss, war er sehr überrascht und happy, dass ich doch gekommen bin.

Wir (die Perpignan-Clique) haben einen schönen Abend verbracht und um Mitternacht wurde gratuliert und angestoßen.

Kurz danach gings aber dann mit der letzten RER heim, da wir ja alle am Dienstag arbeiten mussten.

Wirklich lohnen tut sich das Reinfahren nach Paris abends zumindest für Mara und mich eigentlich nicht, aber 2h sind besser als nichts.

Am Mittwoch hatten die Kleinen diese Woche auch Schule, nicht nur der Große, weswegen ich bin halb 12 frei hatte.

Das war einfach mal richtig entspannt, die Kinder erst ab dem Mittagessen zu haben, da geht der Tag immerhin etwas schneller vorbei.

Am Donnerstag war die Mama der Kids den ganzen Tag weg bis abends um 10, was die 3 echt überhaupt nicht gewohnt sind.

So hat sich der Tag etwas schwierig gestaltet, da immer mindestens einer der 3 Mama wegen irgendetwas anrufen wollte oder gefragt hat, wann sie heimkommt.

Meine Gastkinder sind es einfach gewöhnt, dass Mama fast immer da ist, wenn man sie etwas fragen will oder sie bei etwas helfen soll und deshalb war das für die 3 nicht ganz einfach auszuhalten, obwohl das ja für die meisten Kinder völlig normal ist.

Da darf man sich dann auch andauernd anhören, dass dies und jenes ja bei Mama anders gelaufen wäre.

Das ist echt eine Sache, die mich von Anfang an gestört hat, da ich natürlich weniger Autorität habe, wenn die Kinder immer zu Mama rennen können, wenn etwas nicht passt.

Aber im Endeffekt haben wir den Tag auch gut ohne Mama gemeistert :)

Diese Woche hatte ich natürlich auch gute Aussichten, nämlich die auf ein verlängertes Wochenende in Lyon.


Am Donnerstagmorgen musste ich um 5 Uhr aufstehen, um nach Lyon aufzubrechen, da unser Zug um 06:58 in Paris abgefahren ist.

Um nach StGermain zu kommen hatten Jacqueline, Vera und ich 2 Möglichkeiten.

Entweder hätten wir den ersten Vorstadtzug (Transilien) nehmen können, mit dem wir aber nur 8 Minuten vor Arbfahrtszeit am Gare in Paris gewesen wären.

Die andere Möglichkeit wäre gewesen, in meinem Fall etwas über eine halbe Stunde, in Jacquelines Fall sogar über eine ganze Stunde nach StGermain zu laufen und das in der Dunkelheit.

Vera und ich hatten uns für den Transilien entschieden und Jacqueline ist gelaufen, da 8 Minuten natürlich knapp sind, vor allem in Paris.

Mittwochabends habe ich dann aber eine Antwort von Vera bekommen, denn ihr Gastpapa wollte nicht verantworten dass sie läuft und hat sie hingefahren und mich mitgenommen, da mein Zuhause auf dem Weg lag.

Wir waren ihm so unglaublich dankbar, dass hat uns einigen Stress erspart. Dafür musste er immerhin um 5 aufstehen und es ist echt selten, dass Gasteltern so etwas für einen machen.

Um 10 Uhr sind wir dann etwas müde in Lyon angekommen und zu unserem Appartement gelaufen.

Dieses war echt süß und für die 2 Nächte vollkommen ausreichend, da hatten wir Glück.

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, sind wir dann Richtung Altstadt gelaufen, um die Innenstadt ein bisschen zu erkunden.

Leider hat es angefangen zu regnen, aber zum Glück nicht allzu lange.

Wir haben uns die bekanntesten Plätze Lyons angeschaut und sind durch die Gassen geschlendert.

Nach einer Pause bei Starbucks ging es dann zum Abendessen noch zu Flam's, das ist wie Pizza Hut für Flammkuchen und super lecker.

Lyon hat uns auch bei schlechtem Wetter sehr gut gefallen, eine belebte Stadt, die stellenweise an Paris erinnert, die aber um einiges ruhiger und entspannter ist und teilweise auch einen mediteraneren Stil aufweist.

Auch wenn einem das bei nur 2h TGV-Fahrt nicht wirklich bewusst ist, liegt Lyon der Landkarte nach schon im Süden Frankreichs, weswegen mich Lyon auch manchmal an Perpignan erinnert hat.

Die perfekte Mischung also!

Am Samstag ging es dann bei Sonnenschein auf den Berg von Lyon, auf dem eine wunderschöne Basilika steht und von dem man eine traumhafte Aussicht genießen kann.

Auf dem Weg dahin sind wir noch an einem alten Amphitheater vorbeigekommen, welches wirklich beeindruckend aussah.

Lyon sieht von oben meiner Meinung nach noch schöner aus, als Paris, weil die Dächer nicht alle gleich aussehen, sondern auch eher rot und die Häuser bunt bemalt sind.

Danach ging es dann noch ins Quartier de la Croix Rousse, einem sehr schönen Stadtviertel mit malerischen Gässchen.

Abends waren wir noch in einer Shishabar in der Innenstadt und sind dann echt tot ins Bett gefallen.

Den letzten Tag haben wir im Parc de la Tête d'Or verbracht, in welchem wir uns bei 26 Grad in die Sonne an den See gelegt haben, um die Seele baumeln zu lassen.

Ich finde gerade bei Städteurlauben darf auch ein bisschen Entspannung nicht fehlen und das geht nirgends besser, als in einem Park und noch dazu in einem so wunderschönen.

Abends gings dann leider mit einer Regionalbahn nach Paris, welche 5h gebraucht hat, was aber dann halb so schlimm war.


Ihr seht also, ich habe von meinem Wochenende mit den Mädels profitiert!

Jetzt heißt es noch ein letztes Mal Koffer packen, um Deutschland einen Besuch abzustatten und dann brechen schon die letzten Wochen hier an :O


Viele liebe Grüße aus Mareil-Marly,


Katharina :)



 

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