Vollzeit & Urlaub

Hallo ihr Lieben,

 

Frohes neues Jahr!

Ich hoffe ihr habt das Non-stop-Fressen über Weihnachten ohne Schaden überstanden und habt schöne Feiertage verbracht.

Jaa, ich weiß, ich habe hier jetzt über 2 Wochen nichts mehr geschrieben, was ich auch nur mit meinem Urlaub zuhause entschuldigen kann.

Bevor ich aber endlich in den Zug gen Stuttgart steigen konnte, wartete ja noch die Woche ohne Gasteltern auf mich.

Am 15.12. starteten meine Gasteltern in ihren Urlaub nach Italien und die Oma reiste an, um mir mit den Kindern zu helfen.

Ich werde euch jetzt nicht mehr mit Einzelheiten nerven, die Woche war echt sehr anstrengend, aber auf eine ganz andere Art als sonst.

Die Oma hat genauso wie mein Gastvater eine ziemliche Autorität und so waren die Kinder meist braver als sonst.

Dafür blieb die ganz chaotische Organisation der Woche an mir hängen, da die Oma ja nicht wirklich weiß, wie hier was wann läuft.

Auch kann die Oma nicht Autofahren und so saß ich teils den halben Tag nur im Auto, was mir relativ schnell auf die Nerven gegangen ist, da der Verkehr in Frankreich einfach nicht ohne ist.

Dazu musste ich in der Woche natürlich noch den ganzen Haushalten schmeißen, wie zum Beispiel Wäsche, Mülleimer, Einkaufen, etc.

Alles in allem war ich echt eingespannt und abends stets totmüde, aber die Oma hat viel Ruhe in das Chaos gebracht.

Sie ist so ganz anders als meine Gastmutter, die oft ein bisschen Hektik verbreitet, schon wenn sie durch die Tür kommt :D

Wir haben uns auch öfter über die Erziehung und die Kinder unterhalten und sie war eigentlich in allem meiner Meinung, was echt gut getan hat. Sie hat mir aber auch geraten, nicht zu sehr versuchen, die Dinge zu ändern, weil sich einfach ohne das Wirken der Eltern nichts ändern wird.

Am Dienstagabend hatte Gauthier eine große Weihnachtsfeier von der deutschen Abteilung seines Collèges aus.

Er hatte die Hauptrolle in einem Theaterstück und so bin ich mit Oma und Geschwistern im Gepäck angerückt.

Jede Deutschklasse seiner Schule hat etwas vorgeführt an dem Abend und zusätzlich wurden traditionelle deutsche Weihnachtslieder gesungen und Lebkuchen und Spekulatius (!) gegessen!

Es war wirklich ein schöner, wenn auch langer Abend.

Nachdem ich ja nicht so begeistert war von der Weihnachtszeit in Frankreich, war das einfach mal richtig schön.

Am Donnerstag hatte dann auch Flo eine Aufführung ihres Marionettentheaterstücks.                  

 Da Mama ja im Urlaub war, bin ich dann gekommen, um zuzuschauen.

Ich muss sagen, es war einfach ein tolles Gefühl, 

"stolze Mutter" zu spielen und zu sehen, wie dir dein Gastkind von der Bühne aus aufgeregt zuwinkt.

Die ganzen funkelnden Kinderaugen, die nur darauf warten, endlich ihr Stück aufzuführen.

Gleich danach war dann auch die Weihnachtsfeier meiner Sprachschule, bei der auch jeder Kurs etwas aufgeführt hat.

So wurde viel gesungen, gegessen und gelacht.

Wirklich ein schöner Jahresabschluss!

Anschließend war ich noch mit Vera und Jacqueline aus meinem Sprachkurs Essen, wir haben viel geredet und uns anschließend dann verabschiedet, da jeder in den nächsten Tagen nach Deutschland gefahren ist.

Am Freitagabend gab es dann ein großes Buffet mit allerhand Köstlichkeiten, da die Oma meinte, das hätte ich als Abschied verdient. 

Für sie und mich gab es dann sogar Champagner, der echt gut geschmeckt hat.

Am Ende des Abends war ich Urlaubsreif und auch irgendwie stolz, die Woche einigermaßen gut hinter mich gebracht zu haben.

Am nächsten Morgen konnte ich dann super gelaunt zur Bushaltestelle stiefeln, mit meinem Koffer in der Hand - tolles Gefühl!


Meine Heimfahrt nach Stuttgart war ziemlich kurz und unterhaltsam, da Anton ja im selben Zug gefahren ist und wir nach einer Tauschaktion auch nebeneinander sitzen konnten.

Ich hatte wunderschöne Tage zuhause und bei meinen Großeltern in Hessen voll mit Essen, Weihnachtsmarkt, Freunde treffen, Shoppen, einfach nur faul auf dem Sofa liegen, quatschen, Schneespaziergänge und so weiter.

Ich hab es genossen, mich im Hotel Mama auch mal wieder ein bisschen verwöhnen und bedienen zu lassen, auch wenn ich normalerweise öfter beim Spülen etc. helfe :D

Es tut mir echt leid Mama, dass ich nicht viel im Haushalt geholfen habe, aber nächstes Mal dann wieder!

In Stuttgart angekommen habe ich erstmal zu jedem "Pardon" gesagt, wenn ich irgendwo vorbei wollte, oder jemanden angerempelt habe.

Man sieht also, so schnell geht die Umstellung dann doch nicht.

Richtig komisch war es auch, Radio zu hören.

Normalerweise höre ich viel Radio und kenne die meisten Lieder, aber da in Frankreich ja 60 Prozent französische Musik läuft und die Charts voll hinterher sind, kannte ich einfach nichts mehr :D

Was mir auch extrem aufgefallen ist, wie viele Leute doch verdammt schwäbisch reden (vorallem auf dem Weihnachtsmarkt).

In der Schule und generell in meinem Umfeld hatte ich immer das Gefühl, dass gar nicht so viel schwäbisch geredet wird, aber wenn man mal eine Weile weg ist, merkt man, dass das wirklich nicht stimmt.

Es viel mir nicht gerade leicht, am 02.01. wieder in den Zug zu steigen, ich wäre gerne noch länger geblieben.

Aber wäre ja auch komisch, wenn nicht.

Im April bekomme ich dann auch Besuch von beiden Brüdern mit Freundinnen und so werde ich zumindest einen Teil bald wieder sehen.

Meine Rückfahrt war ziemlich chaotisch, zumal der Zug viel Verspätung hatte, und ich erst nach 11 abends in Paris war.

Meine arme Gastmutter musste aufbleiben, um mich dann in Saint-Germain am Bahnhof anzuholen, aber sie wollte auf keinen Fall, dass ich ein Taxi nehme.

Jetzt bin ich wieder hier, vermisse mein Zuhause noch ein bisschen, aber trotzdem habe ich mich gefreut, als mir die Kinder in die Arme gesprungen sind und mich nicht mehr gehen lassen wollten.


Der Beitrag war jetzt ziemlich lang, tut mir leid, aber ich habe ja auch eine Weile nichts von mir hören lassen.


Guten Start in den Alltag,


Katharina :) 

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