Fakten, Überlebenstipps für Frankreich und andere Weisheiten

Nachdem ich jetzt schon über einen Monat hier lebe, sind mir einige Dinge im alltäglichen Leben aufgefallen, welche für uns Deutschen (und auch für AuPairs und Ausländer anderer Nationen) etwas komisch sind oder welche einfach typisch französisch sind.

Deshalb kam mir die Idee, diese Fakten und Tipps zu sammeln und immer mal wieder zu aktualisieren.

Wer also Lust hat, darf gerne ein bisschen in den Französischen Kuriositäten schmökern.

 

PS: Ausnahmen gibt es wie in der Französischen Grammatik natürlich immer! ;)

Manches schreibe ich vielleicht auch etwas überspitzt, aber das nennen wir jetzt mal kreative Freiheit :D

Ach und wundert euch nicht, wenn ich viel über das Autofahren hier schreibe - denn das ist wirklich eine Sache für sich!

 

1. Jede französische Familie hat WIRKLICH Unmengen an Baguette - bis auf meine.

Ich freue mich jeden Morgen, wenn ich aus dem Haus gehe und wieder ein Auto an mir vorbeifährt, mit einer aufgestylten Mutter am Steuer und 2 Baguettes auf dem Amaturenbrett. Oder bei schönem Wetter natürlich auch zu Fuß.

Baguette wird immer und überall gegessen!

Meine Familie hat selten Baguette, und wenn, dann ist irgendwie keiner wirklich davon (außer ich natürlich hoho) - sehr schade! (Aber dafür esse ich am Wochenende umso mehr davon hrhr :D )

 

2.In Frankreich muss man oft raten, wer gerade Vorfahrt hat.

Für mich war eigentlich immer klar, wenn ich kein Vorfahrtsschild sehe, eine Ampel oder ähnliches in Sicht ist, darf Rechts zuerst fahren.

Pustekuchen! In vielen Straßen sieht man zwar, dass die Autos von Rechts ein Stoppschild haben (man also Vorfahrt hat), aber in mindestens genauso vielen gibt es das nicht und wenn man dann anhält, wird man höchstens von hinten angehupt.

Man muss also nach Gefühl fahren, und aufregen, warum der blöde Typ mich nicht vorgelassen hat, sollte man sich generell nicht.

Es gilt die Devise: Vergesse deine deutschen Prinzipien und fahre einfach drauf los - wie jeder hier, der Rest regelt sich dann schon.

 

3. Mehrspurige Kreisverkehre sind nicht so schlimm.

Schon nach ein paar Tagen hier bin ich durch Zufall durch einen solchen Kreisverkehr gefahren, von denen es ziemlich viele gibt.

Wie auch bei der Vorfahrt gilt hier: Sei nicht übervorsichtig, sondern fahr einfach, sobald du auch nur die kleinste Lücke siehst. Wer wartet, hat verloren!

Man darf nicht erwarten, dass Leute beim rausfahren blinken, das passiert hier eigentlich fast nie.

 

4. Französische Kinder sind zu wenig Kind.

Das ist nicht nur mir aufgefallen, darüber beklagt sich jedes AuPair.

Während ich mich vor der Anreise noch gefragt habe, was ich mit den Kindern alles spielen könnte, hätte ich lieber einen Plan machen sollen, wie man Kinder dazu bringt, möglichst viel in sehr wenig Zeit zu erledigen.

Selbst die Grundschüler haben außer Mittwochs jeden Tag bis halb 5 Schule, müssen einige Hausaufgaben machen und natürlich hat hier jedes Kind Unmengen an Nachmittagsaktivitäten (Sport, Instrumente, Malen,...).

Hinzu kommt dass viele Eltern noch mehr verlangen, beispielsweise muss der Älteste hier jeden Tag noch zusätzlich mit mir Englisch und Deutsch üben und jedes Kind hat seine tägliche Aufgabe im Haushalt.

Für das ganze Programm (inlusive täglicher Dusche) hat man dann von halb 6 bis 8 Zeit, um halb 9 sollen die Kinder eigentlich im Bett liegen.

Ich denke ihr könnt euch vorstellen, wie gut das funktioniert und wie viel Lust die Kinder haben, das durchzuziehen.

Der Große hat schon öfter geweint, weil er keine Zeit zum Spielen hatte bzw. Mama ihm immer verboten hat sich mit dem Freund zu treffen, weil er noch was für die Schule tun soll.

Cool ist es auch immer wieder, wenn die Mama heimkommt und sich fragt, warum die Kinder die Spülmaschine noch nicht ausgeräumt haben.

Ich meine klar, ich bin auch dafür, dass Kinder im Haushalt helfen sollen, aber man kann es eben auch nicht verzwingen, wenn die Zeit nicht reicht.

 

5. Man ist definitiv immer underdressed, wenn man in Jeans, T-Shirt und Chucks rausgeht.

Vorallem die Französischen Mütter oder generell alle ab ca. 18 sind extrem aufgestylt und schick.

Neulich waren ein paar Freundinnen meiner Gastmutter zum Mittagessen da und ich war echt erstaunt, wie herausgeputzt die waren.

Es ist immer wieder schön, auf den Treppenstufen im Zentrum von StGermain oder Paris zu sitzen, und die Leute um einen rum zu beobachten.

High Heels sind wirklich Gang und Gebe, egal ob man nur die Kinder von der Schule abholt, oder Essen geht.

Man achtet hier sehr auf einen guten Kleidungsstil und es wird auch mehr Sport getrieben, als bei uns.

 

6.Wer hier einen Trotinette aka Cityroller als Verkehrsmittel benutzt, ist ziemlich cool.

Das gilt jetzt allerdings nicht für ganz Frankreich, sondern laut meiner Lehrerin in der Sprachschule nur für Paris.

Hier benutzen nicht nur Kinder diese Roller, sondern auch Erwachsene.

Wenn du in Paris durch die Straßen fährst, kommen dir oft Leute auf einem Trotinette entgegen.

Mein Gastvater benutzt seinen zum Beispiel immer, um morgens an den Bahnhof zu kommen (seiner sieht natürlich auch ziemlich stylish aus :P).

 

7.Nach jedem Essen ein Dessert zu essen, ist hier Standart.

Vielleicht bin ich das auch einfach nur aus meiner Familie in Deutschland nicht gewohnt, aber hier gibt es wirklich immer etwas zum Nachtisch (Mittags, Abends und zum Nachmittagsgôuter)

Allerdings muss ich zugeben, dass es auch bessere Sachen gibt, als bei uns.

Zum Beispiel schmeckt hier Mousse au Chocolat aus dem Supermarkt nicht künstlich und Crêpes (mit Nutella gefüllt), die in der Mikrowelle erhitzt werden,

sind auch formidable.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0